Die ersten heißen Tage liegen hinter uns. Fällt auch dir das Schlafen im Sommer schwer? Mit zunehmender Hitze wälzen wir uns oft von einer zur anderen Seite und können nicht einschlafen. Besonders, wenn nachts die Temperaturen nicht mehr richtig sinken und die warme Luft sich staut, wirkt sich das auf unsere Schlafqualität aus.
Warum schlafen wir im Sommer schlechter?
Die ideale Schlaftemperatur liegt in unseren Breitengraden bei ca. 18°C. In der Nacht, wenn wir schlafen, kühlt unser Körper normalerweise um ein halbes bis einen Grad herunter, was durch warme Temperaturen erschwert wird. Zusätzlich verändern die kurzen Nächte im Sommer unseren natürlichen Schlafrhythmus. Da es länger hell ist, verschiebt sich die Produktion unseres Schlafhormons Melatonin nach hinten – deshalb sind wir oft länger wach. Gleichzeitig geht die Sonne aber auch früher auf und wir werden durch das Licht früher wieder wach. Dementsprechend schlafen wir im Sommer oft weniger als im Winter, fühlen uns aber meistens trotz weniger Schlaf fitter. Generell gilt aber trotzdem: Achte auf eine ausreichende Schlafdauer (6-8 Stunden gilt als optimal).
Was hilft beim Einschlafen?
Am besten ist es zu versuchen, das Schlafzimmer möglichst kühl zu halten. Dafür früh morgens lüften und dann tagsüber Fenster und Jalousien schließen. Am Abend kann dann, wenn es sich etwas abgekühlt hat, wieder gelüftet werden. Ein nasses Handtuch oder Laken im Fenster verbessert dabei das Raumklima. Um unseren Körper beim Abkühlen zu unterstützen, kann es helfen, wenn wir abends lauwarm duschen. Wichtig ist es, nicht eiskalt zu duschen: Das verengt die Blutgefäße und führt dazu, dass unser Körper zum Ausgleich wieder mehr Wärme produziert. So haben wir nichts gewonnen. Auch eine Wärmflasche mit kaltem Wasser, die über den Tag im Kühlschrank gelagert wird, kann beim Einschlafen helfen. Falls genug Platz im Kühlschrank ist, können wir auch die Bettwäsche kalt lagern.
Zudecken – ja oder nein?
Das nächtliche Zudecken ist übrigens auch bei warmen Temperaturen wichtig, da der Körper nachts trotzdem auskühlt. Dafür bieten sich besonders Naturmaterialien wie dünne Baumwolllaken, der Bezug einer Seidenbettwäsche oder auch Leinen an. Sie nehmen Flüssigkeit auf und trocknen schnell – im Gegensatz zu synthetischen Fasern. Besonders wenn du mit offenem Fenster schläfst, ist es wichtig, dass du dich nachts zudeckst.
Was können wir vermeiden?
Zu viel trinken am Abend führt dazu, dass du nachts öfter aufstehen musst und dein Schlaf unterbrochen wird. Versuche daher lieber, über den Tag verteilt ausreichend Wasser oder Tee zu trinken. Auch das Feierabendbierchen oder die Weinschorle in einer lauen Sommernacht sind sehr verlockend – ein wenig Alkohol am Abend hilft zwar vielen beim Einschlafen, stört jedoch den Tiefschlaf und führt zu einer schlechteren Schlafqualität. Auch beim Essen kann man etwas beachten: fette, schwere Gerichte liegen oft wie ein Stein im Magen und können den Schlaf stören. Besser ist es, etwa zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen. Außerdem bieten sich gerade im Sommer leichte Kost wie Salate, Joghurtsuppen, Gazpacho oder gekochtes Gemüse an. Darüber hinaus ist Sport am Abend mit Vorsicht zu genießen. Zwar ist es von den Temperaturen her angenehmer den Sport möglichst spät zu machen, zu kurz vor dem Schlafen sollte es trotzdem nicht sein. Das freigesetzte Adrenalin sorgt nämlich dafür, dass wir uns nach dem Sport fit und munter fühlen und hält uns noch lange wach. Dementsprechend schwer fällt das Einschlafen. Plane also genügend Zeit zwischen deinen sportlichen Aktivitäten und dem Schlafengehen ein.
Fazit zum besseren Schlafen
- Den Körper beim Abkühlen unterstützen (Raum kühl halten, lauwarm duschen, „Kälteflasche“, kalte Bettwäsche)
- Zudecken mit Laken aus Naturmaterialien
- Nicht zu viel trinken vor dem Schlafen und auf Alkohol verzichten
- Leichte Kost bevorzugen und nicht zu spät essen
- Sportliche Aktivitäten nicht direkt vor dem Schlafengehen